Aufbruchsstimmung
Es ist wohl jedes Jahr einer der schönsten Anblicke, wenn die Bäume im Frühjahr ihre Blütenknospen öffnen. Ein neuer Zyklus beginnt – die Tage werden länger, Bienen summen, die Temperaturen steigen und Wiesen erstrahlen endlich wieder in sattem Grün.
Auch in diesem Frühling verzauberte mich der Anblick meines aufblühenden Apfelbaumes auf ein Neues und so wollte ich unbedingt einige Apfelblütenknospen für meine Körperpflege abzweigen. Entstanden sind herrliche Apfelblüten-Body Melts, über die ich hier ein wenig erzählen möchte.
Feste Körperbutter
Body Melts sind eine Art feste Bodybutter. Man findet sie auch unter den Namen Lotion Bars oder Massage Bars.
Wenn man mit dem Body Melt über die Haut streicht, schmilzt die feste Körperbutter aufgrund der eigenen Körperwärme. So verteilen sich die nährenden Pflanzenbuttern und sorgen für ein gutes Hautgefühl. Am besten wendet man Body Melts auf noch feuchter und warmer Haut in der Dusche bzw. direkt nach dem Duschen an. So entsteht aus der Feuchtigkeit und der Bodybutter eine zarte Emulsion, die sich gut eincremen lässt und die Haut mit einer Extraportion Pflege versorgt.
Apfelblüten und Blütenknospen
Es heißt, dass man sich mit Blütenknospen kurz vor dem Aufblühen die austreibende Kraft des Baumes zu eigen machen kann, indem man aus den Knospen einen Ölauszug herstellt. Die zarten Knospen sollen vitalisierend, regenerierend sowie entgiftend sein und überdies unser Immunsystem stärken.
Hildegard von Bingen schrieb dem Apfelblütenöl als besonders positive Wirkung zu, bei beginnenden Kopfschmerzen Abhilfe schaffen zu können. Dafür bräuchte man nur einige wenige Tropfen des helfenden Ölauszugs in die Schläfen einmassieren.
Ich finde, das klingt doch alles ganz wunderbar und ziemlich vielversprechend.
Apfelblütenöl herstellen
Für die Herstellung des Ölmazerats aus Apfelblüten braucht man ca. 1 Handvoll Apfelknospen. Ich habe diese kurz antrocknen lassen, anschließend grob zerkleinert, in ein gut verschließbares Glas gegeben und dann für eine gute Woche ausziehen lassen. Nach dieser Zeit wird das Öl abgeseiht und in ein dicht schließendes Glas umgefüllt. Das Öl sollte man kühl und dunkel aufbewahren.
Bei meinen Apfelblüten-Body Melts ist das Apfelblütenöl von sehr geringer Einsatzkonzentration. Einen Effekt auf die Haut darf man sich wohl nicht erwarten. Macht aber nichts, denn die Freude überwiegt, dass eine Zutat aus dem eigenen Garten enthalten ist.
Herstellung der Body Melts
Body Melts bestehen nur aus Buttern, Ölen, Wachs und falls erwünscht Duft. Etwas Vitamin E als Antioxidans für die Öle ist hierbei auch immer eine gute Idee. Je nach Anteil von bei Raumtemperaturen festen Buttern und Wachs zum Anteil der flüssigen Öle wird der Body Melt weicher oder härter.
Die ideale Konsistenz der Bodybutter wird individuell oft ganz verschieden wahrgenommen. Manche mögen ihre Body Melts lieber weicher, andere schätzen sie sehr fest. Insbesondere wenn beabsichtigt wird, den Body Melt als feste Handcreme mit sich zu führen, ist eine festere Konsistenz zu bevorzugen. So kann es eventuell einige Versuche brauchen, um die persönlich bevorzugte Festigkeit zu erzielen.
Ich habe mich aktuell auf ein Verhältnis von ca. 90 : 10 eingependelt (Verhältnis feste Butter & Wachs zu flüssigen Ölen). Der Wachs-Anteil ist ca. 4% bezogen auf die gesamte Fett- und Wachsmenge.
So klappt’s mit den Apfelblüten-Body Melts
Man braucht:
- Kakaobutter, Sheabutter, Bienenwachs, Mandelöl (Apfelblütenmazerat), Vitamin E und etwas Duft.
- Feuerfeste Bechergläser, Glasrührstab, Alkohol zum Desinfizieren und eine digitale Feinwaage.
- Kleine Formen zum Einfüllen der flüssigen Masse (Kunststoff oder Silikon)
So geht’s:
- Alle Geräte gut säubern und mit Alkohol sterilisieren.
- Wachs im Becherglas am Herd schmelzen.
- Öle und Buttern in einem Becherglas im Wasserbad schmelzen (ca. 50°C).
- Geschmolzene Fette zum Wachs geben und gut verrühren. Solange im warmen Wasserbad weiterrühren bis eine klare Flüssigkeit entsteht.
- Duft und Vitamin E einrühren.
- Die Masse zügig in vorbereitete Formen füllen und ca. 1/2 Stunde bei Zimmertemperatur fest werden lassen.
- Anschließend für 1 Stunde in den Tiefkühler oder für einige Stunden in den Kühlschrank.
- Die Body Melts aus der Form lösen und noch einige Tage an einem kühlen Ort nachhärten lassen.
Einige Worte zum Duft
Egal ob man die Körperbutter mit edlen ätherischen Ölen oder mit feinen Parfümölen beduftet, sollte man auf die Einsatzkonzentration des Duftes achten. Anders als das Rinse off-Produkt Seife sind Body Melts ein Leave on-Produkt. Das heißt sie verbleiben nach der Anwendung auf der Haut. Daher gelten für die Beduftung des Produkts andere Regeln.
Als Richtwert kann man ca. 2 Tropfen Duft je 10 g Body Melt-Masse angeben. Jedoch insbesondere bei Verwendung von Parfümölen werft doch sicherheitshalber einen Blick auf das sogenannte IFRA-Zertifikat. In diesem Zertifikat ist angegeben bis zu welchem Maximalwert der Duft bei den verschiedenen kosmetischen Produkten verwendet werden darf.
Geschenktipp
Die zart schmelzenden Apfelblüten-Body Melts sind ein immer gern gesehenes Geschenk. In einer schönen Box oder so wie hier auf dem Foto in einer netten Dose mit Sichtfenster macht die feste Bodybutter einiges her und bereitet den Beschenkten sicherlich viel Freude. Eventuell wäre dies sogar noch eine Last Minute-Geschenkidee für den in wenigen Tagen bevorstehenden Muttertag. Was meint ihr?
Ich hoffe, ihr seid alles gesund und freut euch ebenso wie ich über die schönen Frühlingstage.
Liebe Christiane,
habe soeben festgesellt Dein Blog läuft ja weiter ich hatte ihn aus den Augen verloren.
Feine Body Melts mit einem Apfelblütenauszug, solch einen Auszug habe ich noch nie gemacht aber nächstes Jahr zur Apfelblüte werde ich dies einmal ansetzen und auch ausprobieren.
Liebe Grüße
Henni
Liebe Henni,
Meine Antwort ließ jetzt wirklich lange auf sich warten… Verzeih. Doch es war wahrlich ein „schräges Jahr“.
Ich hoffe, du kannst heuer einige Apfelblüten für einen feines Ölauszug abzweigen. Der Gedanke an die schöne Apfelblüte macht die Body Melts besonders.
Hab tausend Dank für deine vielen lieben Kommentare hier bei mir auf den Blog. Sie bedeuten mir viel.
Ganz liebe Grüße, Christiane