Endlich wieder Seidenseife
Meine Seidenseife ist eine Seife, die hinsichtlich der verseiften Öle nicht viel einfacher sein könnte. Die Öle und Fette stammen allesamt aus dem Supermarkt. Das Schöne daran ist, dass es trotzdem eine wunderbare Seife werden wird.
Damit meine Seife dennoch ein wenig besonders ist, habe ich diesmal für meine Verhältnisse ordentlich viel Seide in die Seife gepackt und sie mit einem hübschen Stempel versehen. Vor allem letzteres ist für mich immer wieder eine mehr oder weniger große Herausforderung und daher ist meine Freude groß, dass es so problemlos geklappt hat.
Seide in Seife
Seide sorgt in Seife für einen besonders angenehmen, weichen Schaum. Das Seifenstück wird seidenglatt. Doch Achtung: Seide ist keine Anfängerzutat, sie setzt Wissen und Erfahrung um den sicheren Umgang mit Lauge voraus.
Zum Einsatz kommen meist Seidenfasern von Tussah-Seide (auch als Kokons erhältlich), Maulbeerseide oder Rohseide. Man verwendet ca. 1-2 g Seide pro 500 g GFM. Je nach Seidenart beeinflusst die Seide die Farbe des fertigen Seifenstücks von creme bis leicht gelblich.
So kommt die Seide in die Seife
- Die Seidenfasern (oder Kokons) zerkleinern und im Wasser etwas aufquellen lassen.
- NaOH als Ganzes bzw. nacheinander in großen Portionen zufügen. Die entstehende Hitze löst die Seide auf. Achtung: Die Lauge wird sehr heiß und bleibt leicht trüb.
- Immer wieder umrühren bis sich die Fasern gelöst haben.
- Die abgekühlte Lauge durch ein Sieb (!) zu den Fetten und Ölen geben. Das Sieb ist hier wichtig, da es nicht gelöste Seidenfasern zurückhält.
- Die nicht perfekt gelösten Seidenreste mit einem Löffel durch das Sieb streichen.
- Danach weiterarbeiten wie gewohnt.
Auch dazu habe ich wieder ein kurzes Video für euch gemacht.
Tussah- vs. Maulbeerseide
Tussah-Seide gehört zu den Wildseiden und wird aus den von Sträuchern gesammelten, bereits von der Raupe verlassenen Kokons gewonnen. Tussah-Seide ist als Kammzug (wie hier auf den Fotos zu sehen) oder als Kokons erhältlich und verfärbt die Seife leicht gelblich.
Maulbeerseide hingegen gehört zu den Zuchtseiden. Die Seidenraupen werden mithilfe von Heißwasser oder Wasserdampf vor dem Schlüpfen getötet. So bleiben die Kokons ganz und werden beim Schlüpfen nicht zerbissen. Maulbeerseide verfärbt die Seife cremefarbig.
Angaben zur Seidenseife:
- Mischverseift (90:10) wurden Kokosöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl HO (aus dem Supermarkt) und destilliertes Wasser.
- Zusätzlich Salz, Zucker und Tussah-Seide ins Wasser für die Lauge.
- Duft: Orange Blossom (GF) – Farbe: etwas TiO2 – Form: Blockform (Pfundskerl)
- Siededatum: Ende Februar 2024
Seidige Seifenherzen:
- Duft: Cherry Blossom (GF)
- Form: Silikon – Einzelform Herzen*
Seife stempeln
Abschießend noch einige Worte zum Seife stempeln, was mir ja bislang bekanntermaßen nicht so leicht von der Hand ging. Doch diesmal hat’s sensationell gut geklappt. Ich habe mich dabei an die Tipps von Soapstamps4You** und der lieben Bettie gehalten. Bettie hat bereits vor langem den richtigen Zeitpunkt zum Stempeln mit 3D-Stempeln untersucht. Für das perfekte Stempelergebnis auf meiner Seidenseife waren diesmal einige Dinge nötig:
- Zeitpunkt: Warten bis die Schnittfläche der Seife nicht mehr klebrig ist. Vorab an einem Randstück testen.
- Alkohol und Gummihammer: Stempel mit Alkohol einsprühen, Stempel positionieren und dann 2-3 mal beherzt mit dem Gummihammer drauf.
- Teigkarte: Oft wird der Rand des Stempelabdrucks beim Entfernen des Stempels mithinausgezogen. Dies lässt sich korrigieren, indem man danach einfach eine Teigkarte eben draufdrückt.
Das war’s auch schon wieder und ich wünsche euch, meine lieben Blogleser und Blogleserinnen, einen schönen Start in den Frühling! ❤
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Dieser Beitrag hat mich dazu gebracht, meine Denkweise zu überdenken. Mission erfüllt!
Hallo Maya,
Das freut mich zu hören. Liebe Grüße, Christiane