„Golden Pumpkin“
Endlich Kürbisseife! Jeden Herbst, sobald die vielen bunten Kürbisse bei den zahlreichen Ständen am Straßenrand oder im Gemüseregal der Supermärkten omnipräsent sind, möchte ich dieses herrliche Gemüse verseifen. Gemacht habe ich es allerdings nie.
Doch jetzt Anfang Februar war die Zeit reif dafür. Meine erste Kürbisseife ist da! Frisch gesiedet mit selbstgemachten Kürbispüree und Kürbiskernöl aus der Steiermark. Überdies gibt es mein erstes Video auf Deutsch dazu.
Kürbis – Püree und Öl
In unserer Ernährung sind uns die positiven Eigenschaften von Kürbis schon längst bekannt. Durch seinen hohen Wassergehalt ist er ein kalorienarmer Schlankmacher, der überdies unseren Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralien versorgt. Seine natürlich enthaltenen Antioxidantien machen ihn auch für Kosmetik sehr interessant. Nun denn, dann kann etwas Kürbispüree in Seife wohl kaum schaden.
Doch nicht nur der Kürbis selbst, sondern auch das interessante Kürbiskernöl tut in der Ernährung unserem Körper gut. Das Fettsäureprofil (siehe Grafik) zeigt, dass das dunkle Öl einen großen Anteil an zweifach ungesättigter Linolsäure enthält. Sie ist eine sogenannte essentielle Fettsäure, d.h. unser Körper kann sie nicht selbst herstellen und wir müssen sie über Nahrung zuführen. Für Seife bedeutet dieser hohe Linolsäure-Gehalt, dass Härte und Haltbarkeit darunter etwas leiden. Zum Glück enthält Kürbiskernöl aber auch viel Vitamin E, welches die Haltbarkeit von Ölen generell positiv beeinflusst.
Ein Video in Deutsch
Ich hab mich doch tatsächlich getraut und mal ein Video besprochen. Zugegeben, die Tonqualität ist stark verbesserungswürdig und mein österreichischer Spracheinschlag ist für einige wohl gewöhnungsbedürftig. Nichtsdestotrotz freu ich mich darüber und der erste Schritt ist gewagt.
Das Video zur Kürbisseife könnte ihr gerne hier am Blog oder ansonsten auf meinem YouTube-Kanal „Fraeulein Winter“ ansehen. Wie immer freu ich mich, wenn euch Film und Seife gefallen und diesmal hoffentlich auch meine Stimme…
Rezept „Kürbisseife“
Bitte beachtet, alle Prozentangaben sind bezogen auf die Gesamtfettmenge (GFM). Grundkenntnisse im Seife sieden sowie ein sicherer Umgang mit Lauge werden vorausgesetzt.
- Fette & Öle (GFM): 38 % Olivenöl, 30 % Kokosöl, 15 % Kürbiskernöl, 12 % Sheabutter und 5 % Rizinusöl
- Lauge: 20% dest. Wasser + 1-2 % Salz (im Wasser gelöst). NaOH für ca. 7-8 % Überfettung (ÜF / LU) bitte selbst berechnen
- Zusätze: max. 10 % frisches Kürbispüree (direkt in die Öle rühren)
- Duft: 3 % der GFM
Dieses Rezept liefert nicht die härteste Seife, doch sie wäscht sich sehr fein und schäumt auch gut.
Einige Tipps
Tipp 1: Abhängig von Form und Menge braucht man im Normalfall (also bei einer GFM von 500g) nicht sonderlich viel Kürbispüree. D.h. am besten zweigt ihr euch einfach etwas beim Kochen ab. Daher wurde auch mein Kürbis für das Püree im Backrohr geröstet. Falls ihr allerdings Kürbispüree nur fürs Seife machen zubereitet, dann ist es besser (energieeffizienter) den Kürbis zu kochen.
Tipp 2: Kürbispüree enthält viel Wasser. Deshalb ist es sinnvoll die Lauge mit etwas weniger Wasser anzurühren. In obigen Rezept ergeben Wasser und Kürbispüree zusammen einen Flüssigkeitsanteil von 30 % bezogen auf die Gesamtfettmenge (GFM). Beachtet bitte, dass sich NaOH sowie etwaige Zusätze wie z.B. Salz noch gut im Wasser für die Lauge lösen lassen.
Tipp 3: Für das „goldene Finish“ mischt man 1 Teil goldenes Mica mit 2-3 Teilen Alkohol (Weingeist). Dies füllt man in eine Sprühflasche und sprüht die Seife damit ein. So leicht das auch im Video aussieht, muss ich doch zugeben, dass es nicht immer problemlos funktioniert. Denn manchmal verstopft die Sprühflasche schon nach wenigen Pumpstößen. Da hilft nur ausprobieren.
Falls ihr Lust habt meine Kürbisseife nachzusieden, freu ich mich und wünsche gutes Gelingen!