Erste Rosenblüte
Es ist soweit. In meinem Garten rüsten sich die Rosen für die erste große Blüte. Allen voran meine innig geliebte Kletterrose Nahéma. Dies ist ein Moment, auf den ich schon länger sehnsüchtig warte. Nicht nur weil der erste Blütenflor im Jahr der schönste und beeindruckendste ist, sondern auch weil ich seit Monaten aus den üppigen Blüten eine Rosentee-Milch-Seife sieden will.
Im Prinzip ist die Seife eine Neuauflage meiner Rosenmilchherzen. Natürlich gab’s kleine Anpassungen im Seifenrezept. Vor allem habe ich die Duftmischung überarbeitet und das Rosenhydrolat gegen selbstgemachten Rosenblütentee getauscht.
Und es gibt sogar wieder ein Video zur Entstehung der Seife.
Samtig glatt
Das letzte Mal hatte ich die Seife in Einzelformen gegossen, daher war ich diesmal beim Aufschneiden des Seifenblocks von der unglaublichen samtigen Glätte der Seife überrascht, restlos hingerissen und dankbar. Ja, dankbar. Denn nach so vielen Seifen und seifigen Experimenten war ich von der schlichten, perfekten Glätte restlos verzaubert und konnte mich darüber unglaublich freuen. Es war unerwartet ein richtiger Glücksmoment.
Manchmal sind es eben gerade diese kleinen Dinge, die tiefe Freude und Zufriedenheit auslösen. Momente, die man einfangen und genießen sollte.
Angaben zur Rosentee-Milch-Seife:
- Verseift sind Kokosöl, Olivenöl, Sheabutter, Sonnenblumenöl, Rizinusöl, Rosenblütentee und Kokosmilch.
- Zusätzlich Kaolin, Zitronensäure, Salz, Zucker, Vitamin E und C.
- Gefärbt mit etwas TiO2. Die dekorativen Seifenperlen sind mit verschiedenen Tonerden koloriert und einem pinken Kosmetikpigment (da konnte ich der Versuchung nicht widerstehen).
- Beduftet mit einer rosigen Mischung ätherischer Öle.
- Gesiedet im Mai 2020.
Das Video „Rose Tea & Milk Soap“
Auch diesmal war meine kleine Seifenwerkstatt ebenso Filmwerkstatt. Das Filmmaterial ist mittlerweile gesichtet, geschnitten, in ein Kurzvideo zusammengefasst und auf YouTube abrufbar. Sogar ein schönes „Hoppala“ bei der Gestaltung des Topping meiner Rosentee-Milch-Seife ist enthalten und das bewusst. Denn es zeigt, dass selbst wenn es für einige Sekunden nicht ganz so rosig aussieht, kann sich am Ende daraus eine wunderbar feine Seife entwickeln.
Das Video ist direkt hier im Blog anzusehen oder falls es dabei Schwierigkeiten geben sollte, dann direkt auf meinem YouTube-Kanal. Zum Video gelangt ihr mit diesem Link – klick HIER.
Sauer und pink
Eine Kleinigkeit habe ich im Video unterschlagen und zwar die Farbänderung des Rosentees. Es war wohl der interessanteste Augenblick während der Seifenherstellung, als der Rosenblütentee nach Zugabe der Zitronensäure von einer relativ farblosen Flüssigkeit auf einmal knallpink wurde. Wow!
Dann kam NaOH dazu und alles wurde schlagartig bräunlich orange. Naja, wohl eher mehr braun und diese Farbe der Lauge war leider gar nicht mehr so schön. Diese bräunliche Farbe der Lauge ist auch im Video zu sehen.
Wieso und warum
So weit, so gut. Farbänderungen der Lauge sind uns Seifensiedern durchaus bekannt. Doch so extrem ist mir das noch nie untergekommen. Natürlich hat mir das keine Ruhe gelassen und ich habe etwas mit Rosentee, Säure, Lauge, ph-Teststreifen und so weiter herumexperimentiert und selbstverständlich das Internet befragt. Die Sache ist, dass vor allem rote Rosen (ähnlich dem Rotkraut) gewisse Stoffe enthalten, die als Indikatorfarbstoff fungieren. Somit war mein Rosenblütentee ein natürlicher ph-Indikator.
Und da soll noch einer sagen, dass Seife sieden nicht spannend wäre.
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Pfingstwochenende und falls ihr mal ein paar Minuten übrig haben solltet, dann würde ich mich sehr freuen, wenn ihr vielleicht mein Video anschaut. ♥
Liebe Christiane,
oh ja die Rosen kommen nun wieder so richtig zur Blüte und ich kann es verstehen wenn man dann magisch dazu hingezogen wird um eine Rosenseife zu sieden am liebsten möchte man diese fantastischen Düfte der Rosen, sie lassen einem in Träume verfallen und man bekommt die Nase nicht mehr weg von der Blüte, einfach in der Seife fest halten. Ist der Rosenblütentee auch so toll wie ein Hydrolat? Ich mache mein Rosenhydrolat immer selber und der Duft der Rosen bleibt auch durch das NaOH erhalten das Laugengefäß duftet auch hinter her noch nach Rosen.
Interessant ist auch die Verfärbung von der Lauge das Pink ist klasse schade das wir so etwas nicht erhalten können für die Seifenfarbe, hätte super zu dieser Seife und Rosenblüte gepasst. Hast Du die Seifenperlen selbst gemacht? Sie machen sich sehr gut auf der Seife und sehen wie Liebesperlen aus. Und da muss ich Dir zustimmen, eine wunderschöne glatte Seife ist unter Deinen Siederhänden entstanden ❤️❤️❤️ wieder ein Meisterstück von Dir und mit tollem Video dabei, Danke.
Schöne Grüße Henni
Liebe Henni,
Gerne würde ich berichten, dass der Tee dem Hydrolat gleichwertig ist. Aber leider ist dem nicht so. Bezüglich des Duftes defintiv nicht, der verfliegt leider sehr schnell. Was das Waschverhalten in der Seife betrifft, da muss ich noch aufs Anwaschen warten.
Du machst dein eigenes Hydrolat? Wow, wie toll ist das denn!
Die Seifenperlen sind aus Soap dough. Früher habe ich diese aus den Hobel- und Kantenresten von Seifen gerollt.
Freu mich so sehr, dass dir Video und Seife gefallen. Tausend Dank für deinen lieben Kommentar! ♥ ♥ ♥
Ganz liebe Grüße, Christiane